Montagsfrage #3/2017

Ein neuer Montag, eine neue Frage vom Buchfresserchen:

Bloggst du eher spontan oder planst du lieber was du wann veröffentlichst?

Sowohl als auch. Mein Wochenrückblick ist vorausgeplant und wird jeden Tag aktualisiert. Rezensionen schreibe ich meist vor und poste sie jeweils um 15 Uhr, wenn ich zwei geschrieben habe, plane ich die ‚unwichtigere‘, das unbekanntere oder ältere Buch für den Tag darauf. Aber Dinge wie die Montagsfrage poste ich immer sofort, weil ich sonst vergessen würde, den Link bei demjenigen zu posten, der die Aktion durchführt.
Aber ich glaube, ich müsste mehr planen. Ich habe sehr wenig Beiträge mit Substanz. Ich versuche schon, mich von Book Riot und Co. inspirieren zu lassen, um irgendwas neben Aktionen und Rezensionen zu schreiben, aber ich finde einfach nichts.
Naja, und so bleibt es bei teils-teils.

[Kurzrezension] Sören Sieg, Axel Krohn – „Ich hab dich rein optisch nicht verstanden“

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: Dezember 2014
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-548-37539-7
  • Taschenbuch 208 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

In Deutschland wird jede Menge Stuss geredet. Streitgespräche auf offener Straße, Missverständnisse an der Käsetheke, pseudointellektuelle Philosophievorträge im Café … Mal skuril und verquer, mal einfach witzig, mitunter überraschend tiefsinnig – so lesen sich die Dialoge aus Deutschlands Alltag, die Sören Sieg und Axel Krohn mitgehört und aufgeschrieben haben.

Aufbau:

In 14 Kapiteln plus Selbsttest werden Dialoge, die in Deutschland mitgehört (oder erfunden?) wurden, in verschiedene Charaktertypen eingeteilt. Dabei wird jedes Kapitel erst von etwa drei Seiten Beschreibung der Typen eingeleitet. Hinzu kommen Beschreibungen des Settings, in dem sich der jeweilige Dialog abspielt.

 

Fazit: 

Viele der Dialoge sind tatsächlich sehr unterhaltsam. Das Buch ist jetzt kein Feuerwerk an Humor und teilweise sind die Einleitungen der Kapitel recht dröge, aber alles in allem habe ich die Lektüre genossen.

 

Mein SuB kommt zu Wort 20. Januar 2017

 

Bei dieser monatlichen Aktion von AnnasBuecherStapel soll statt des Bloggers sein Stapel ungelesener Bücher zu Wort kommen. Klingt doch lustig und einem RPGler wie mir sollte es doch nicht zu schwer fallen, mich in eine mögliche Persönlichkeit der Entität SUB hinein zu versetzen, oder?

 

  1. Wie groß/dick bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)
    Ich hab wohl ein wenig Übergewicht, zumindest behauptet mein Frauchen das immer. Aber dann holt sie doch wieder neues Lesefutter und schaut ganz bedröppelt aus der Wäsche, wenn sie sieht, dass ich dadurch wachse. Manchmal sind Menschen ziemlich unlogisch, oder? Naja, gerade bestehe ich aus 268 Büchern, die ungelesen sind, und drei Büchern, die mir langsam entgleiten.
  2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeige mir deine drei neuesten Schätze!
    Meine drei neuesten Schätze waren eigentlich vier, da sie alle zum gleichen Zeitpunkt hier ankamen. Wenn Frauchen kauft, dann immer gleich mehrere auf einmal. Ihren Vorsatz für nur ein Buch zu brechen, macht ihr wohl ein schlechteres Gewissen, als wenn es mehrere wären. Naja, jedenfalls waren meine letzten Mitbewohner – oder eher Zellen meines Körpers? – diese hier:
    Aber die hat sie mir alle schon wieder entrissen. Was mich zur Pflege bringt. Ich fühle mich gar nicht gut behandelt. Einerseits füttert sie mich viel zu selten, andererseits kann man aber auch kein Muster erkennen, nach dem sie mir meine Bücher wieder entreißt. Mal ist es eines, mit dem ich gegründet wurde, mal eines, das ich noch gar nicht richtig kennen gelernt habe.
  3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
    Als letztes verließ mich das Buch da oben im Bild. ‚Ich habe dich rein optisch nicht verstanden‘. Ich glaube, sie fand es ganz in Ordnung, aber auch nicht übermäßig gut. Die Rezension kommt wohl erst heute Nachmittag, obwohl sie sie gestern schon geschrieben hat. Das macht sie gerne. Dinge in die Warteschleife stellen, damit zumindest bei manchem Beiträgen eine gewisse Ordnung herrscht. Pffff! Als ob die Ordnung halten könnte, seht mich mal an! Es war übrigens ein Mängelexemplar. Auch das macht sie gerne, mir einfach Kost geben, die von anderen als minderwertig abgestoßen wurde. Oder aus zweiter Hand! Würdet ihr gern vorverdautes Essen essen?
  4. Das neue Jahr steckt noch in den Kinderschuhen und SuB-Besitzer sind nun besonders motiviert, SuB-Abbau in Form von Challenges und Kaufverboten zu betreiben. Lieber SuB, hast du davon auch bei dir etwas mitbekommen? Welche Maßnahmen möchte dein Besitzer ergreifen und wie fühlst du dich dabei?
    Ob ich da was mitbekommen habe?! UND OB! Furchtbar ist das. In letzter Zeit liest sie so viel wie nie zuvor. Gut, sie hat gerade etwas Zeit und wartet auf einen Termin für ihre Verteidigung an der Uni. Aber das ist doch kein Grund, mich so zu quälen. Immer wieder sagt sie mir, erst, wenn ich abgenommen habe, bekomme ich wieder Futter. Und sie will mich auf nur 200 Bücher runterhungern. Sie will aus mir ein Magermodel machen! Kann mich bitte jemand erretten?! Und am Wochenende ist auch noch ein Readathon. Langsam bekomme ich wirklich Angst.

Top Ten Thursday 19. Januar 2017

Heute wird es auch mal Zeit, dass ich beim Top Ten Thursday von Steffis Buchbloggeria  teilnehme. Heute geht es um die Top 10 Flops aus 2016.

Dabei werden es bei mir aber gleich 11, denn eines war nicht nur schlecht (in meinen Augen), sondern wurde hier auch noch die Leseprobe als eigenständiges Buch verkauft und dabei nicht als Leseprobe gekennzeichnet, was für mich an Betrug grenzt.

Das geheime Leben der Bücher und das Streichelinstitut waren einfach sterbenslangweilig. Pseudo-intellektuell, aber letztlich doch vergebene Liebesmüh. Dinner for One war einfach nur schlecht und eine sehr konstruiert wirkende Geschichte rund um den bekannten, hier aber ziemlich misshandelten TV-Sketch. Rabenherz war ein Märchen, dessen Sprache viel zu sehr so klingt, wie die Jugend in den Augen der heutigen Rentner zu sprechen scheint, darüber hinaus war der erhobene, moralische Zeigefinger so omnipräsent, dass er den möglicherweise sonst aufkommenden Zauber einer Welt mit Drachen und Magiern völlig übertönte und die vier vermeintlich humorvollen Sachbücher hatten einfach keinerlei Humor, was mich gerade bei Urban Priol besonders getroffen hat, da ich ihn sehr gern auf der Bühne höre.

 

Das ist die vorhin erwähnte Leseprobe, die einfach nur schlecht war. Vom ersten Begegnen springt man gleich zur Hochzeit der beiden und beide Charaktere sind einfach nur so dargestellt, dass man sie gar nicht im weiteren Buchverlauf kennen lernen möchte.

 

 

Die beiden hier waren schon etwas besser. Aber beim Campus wird ein winziger Teil, der interessant sein könnte, von unsympathischen Charakteren und kaum stattfindender Handlung verdrängt, während bei Tschö mit Ö! die einzigen interessanten Todesfälle die sind, die leider als Legenden widerlegt werden.

 

Und welche Bücher haben euch im letzten Jahr am meisten gestört oder verärgert? Was waren eure Flops?

Montagsfrage #2/2017

 

Neuer Montag, neue Frage, denn wieder hat das Buchfresserchen uns eine solche gestellt.

Fühlst du dich hin und wieder von deinem SUB gestresst oder gefällt es dir immer viel Auswahl da zu haben?

Die Antwort ist wohl: Sowohl als auch. Ich mag es, eine große Auswahl zu haben und nicht unbedingt als nächstes genau dieses Buch da zu lesen, weil ich sonst keine weiteren habe. Ich mag es, intuitiv meine Regale lang zu gehen und das zu greifen, was mich in dem Moment am meisten anspricht.

Aber ab einer gewissen Größe wird es dann doch fast schon peinlich. Mittlerweile frage ich mich, ob der Stapel in meinem Leben überhaupt noch ablesbar ist. Man weiß nie, wann es vorbei ist, und ich habe mir die Bücher ja gekauft, weil ich sie lesen wollte (und noch will!). Und dann hört man Leute, die sich beklagen, weil ihr SUB mit 20 so groß sei und schaut auf die eigenen 270 und muss schlucken. Also eine gewisse Auswahl ist schön, mein Stapel (oder eher meine mehreren Stapel, zwei Rollkommoden, eine Box und fünf Regalbretter) hat aber langsam überhand genommen und deshalb wird er jetzt mehr oder minder aggressiv bekämpft. Zumal es ja immer Bücher gibt, die einen wieder aufs Neue interessieren und gekauft werden wollen … Für sie braucht man Platz, also darf der bisherige Stapel nicht alles belegen.

 

Und wie sieht es bei euch aus? Wie viele Bücher warten noch und jammern vielleicht sogar schon, weil sie eine Staublunge bekommen?

Tobias Geigenmüller – Ihr Schokohase hatte keine Eier

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: April 2015
  • Verlag: Piper Verlag
  • ISBN: 978-3-492-30589-1
  • Taschenbuch  272 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Die Beschwerdebriefe von Tobias Geigenmüller sind durchweg frei erfunden: dummdreist, weltfremd und vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Sie richten sich an die unterschiedlichsten Unternehmen, Behörden und Institutionen – und provozieren erstaunlich ernsthafte und garantiert echte Antworten.

Aufbau:

Es ist jeweils ein Beschwerdebrief abgedruckt, gefolgt von sämtlichen eingegangenen Antworten sowie Fotos möglicher Beilagen an die Antwort. Komplettiert wird das von einem kurzen Kommentar, der meist allerdings noch im Charakter des sich Beschwerenden gehalten ist.

 

Fazit: 

Haben mir viele Nonfictions in den letzten Monaten eher den letzten Glauben an den Menschen genommen, so hat dieses Buch – wenn auch nur die Antwortseite – sein Möglichstes getan, ihn wiederherzustellen. Obwohl wir uns immer über eine Servicewüste beklagen, so haben sich doch viele Angestellte im Kundendienst hingesetzt um teils wirklich Kunstwerke an Antwortbriefen zu erstellen. Mal humorvoll, wie die Antwort auf die Frage, ob ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen auch etwas fortschaffen kann, was sich ‚Ehefrau nennt‘, mal mit unglaublicher Recherchearbeit, wie die Antwort einer Videothek auf die Beschwerde, der Herr der Ringe sei unrealistisch und nicht auf wahren Begebenheiten basierend.

Während die Beschwerden und Anfragen auf Dauer langweilig werden, sind die Antworten in vielen Fällen wirklich hervorragend und man möge bitte die Bewertung nicht falsch verstehen. Das Buch ist seinen Preis durchaus wert, lediglich die Tatsache, dass die Kommentare noch im Charakter geschrieben sind und selten auf die wirklich guten Antworten ernsthaft eingehen, sowie der schleichende Überdruss gegenüber den Briefen, die Herr Geigenmüller selbst verfasst hat, bewirken den Abzug.

[Kurzrezension] J. K. Rowling – Die Märchen von Beedle dem Barden

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2009
  • Verlag: Carlsen Verlag
  • ISBN: 978-3-551-35926-1
  • Taschenbuch  128 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Welcher ordentliche Zauberer kennt sie nicht: die großartigen alten Märchen, die Beedle der Barde für die magische Gemeinschaft gesammelt hat? Jedem Zaubererkind werden sie abends vorgelesen. Nur Harry Potter hätte fast zu spät von ihnen gehört. Fast. Doch dann rettete ein wertvoller Hinweis daraus ihm das Leben – im Kampf gegen Voldemort, dem grausamsten schwarzen Magier aller Zeiten.

Aufbau:

Fünf Märchen sind hier in leichter, kinderfreundlicher Form aufgeschrieben, jeweils hinterher kommentiert von Albus Dumbledore.

 

Fazit: 

Ein wenig sehr leicht geschrieben, sind die Märchen an sich nicht wirklich etwas Besonderes. Zwar nicht uninteressant, aber auch nicht herausragend spannend. Was das Buch dann aber doch noch verbessert, sind die Kommentare Dumbledores. Diese sind zwar auch nicht unbedingt nötig für den normal-fanatischen Harry Potter-Leser, aber sie beleuchten doch die magische Welt und Dumbledore als Charakter ein wenig mehr. Ein nettes Beiwerk und ihren geringen Preis allemal wert sind die Märchen von Beedle dem Barden also allemal.

 

Christopher Mosley – Das Haus der vergessenen Bücher

 

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2015
  • Verlag: Atlantik Bücher
  • ISBN: 978-3-455-65060-0
  • Taschenbuch  255 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Die wohl bezauberndste Buchhandlung in New York

Brooklyn, 1919. Im Antiquariat von Roger Mifflin spuken nicht nur die Geister der Weltliteratur durch die Gänge. Auch seine ebenso patente wie resolute Ehefrau und sein treuer Hund Bock – Bock wie Boccaccio – sind feste Größen im Leben der Buchhandlung Parnassus. Hier, zwischen vergessenen Schätzen und dichten Tabakschwaden, verlieben sich zwei junge Menschen in einander, verschwindet ein Buch und nimmt ein Spionagefall seinen Lauf …

Inhalt: 

Roger Mifflin führt seine Buchhandlung in der Annahme, dass die meisten Menschen krank sind und Bücher zu Heilung brauchen, das nur nicht wissen. (Viel mehr erfährt man über die Arbeitsweise nicht.) Er nimmt ein junges Mädchen bei sich auf, weil ihr Vater sich wünscht, sie möge ein bisschen mehr von der Welt und Büchern lernen und plötzlich ist ein Buch immer wieder da und kurz darauf nicht mehr. Ein neuer Bekannter des Buchhändlers geht dem auf eigene Faust nach.

 

Aufbau:

Nichts sagende Kapitelüberschriften werden abgelöst von langen, oft von (teils erfunden) Literaturzitaten und Referenzen durchzogen, Handlung kommt erst auf den letzten Seiten auf.

 

Charaktere: 

Roger Mifflin ist ein zumeist gutmütiger, in seiner Arbeit fast schon fanatistischer Buchhändler, der der Meinung ist, man müsse Menschen gute Literatur ans Herz legen, ob sie diese wollen oder nicht. Darüber hinaus zeichnet er sich eigentlich nur dadurch aus, über das ganze Buch hinweg entweder ständig andere Bücher zu zitieren, oder aber seine eigene Philosophie jedem aufdrücken zu wollen, der nicht schnell genug wegrennt.

Seine Frau ist da schon gemäßigter, belächelt ihren Mann oft und ist in ihrer resoluten Art durchaus sympathisch, tritt aber so gut wie nicht auf.

Aubrey Gilbert arbeitet in einer Werbeagentur und hält nicht allzu viel von Büchern. Dennoch schließt er mit Mifflin Bekanntschaft, ist ihm gegenüber aber die meiste Zeit negativ eingestellt. Er ist neugierig, ein wenig gerissen, schreckt aber auch nicht vor Verbrechen zurück. Viel mehr erfährt man über ihn nicht, außer, dass er sich auf den ersten Blick in Titania verliebt.

Diese, das junge Mädchen, das bei Mifflin lernen soll, ist über die Maßen höflich, wirkt aber naiv und regelrecht geistig unbedarft. Offenbar zeichnet sie sich nur dadurch aus, hübsch zu sein und nicht zu sehr im Weg zu stehen. Dennoch liegen ihr alle Männer zu Füßen.

 

Fazit: 

Dieses Buch war unglaublich langweilig. Über 150 Seiten gibt es fast ausschließlich Literaturreferenzen, teilweise sogar nur zu fiktiven Büchern. Es kommt der Eindruck auf, der Autor wolle nur mit Wissen angeben und seine Leser vielleicht als dumm und ungebildet entlarven wollen. Erst auf den letzten maximal 100 Seiten kommt Handlung auf, diese wirkt aber so unglaubwürdig und konstruiert, dass man sich nicht einlesen kann, sondern die ganze Zeit nur das Gefühl hat, dass der Autor sich nur etwas aus den Fingern gesaugt hat, damit sein Buch wenigstens ein geringes Existenzrecht unter den Roman erlangt.

Letztlich ist es pseudo-intellektuell und ein Großteil der im Klappentext angekündigten Ereignisse kommt nicht oder nur am Rande zustande. Was als Muss für jeden Bücherfan verschrien ist, ist in Wirklichkeit ein absoluter Fehlkauf.