Theodore Cogswell, Charles Spano – Spock Messiah

Bildergebnis für Spock messiah

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 1976
  • Verlag: Corgi Books
  • ISBN: 0552102814
  • Taschenbuch  186 Seiten
  • Sprache: Englisch

 

Klappentext: 

Beaming down to the unvisited planet Kyros, the crew of the Enterprise experiment with a new telepathic investigation devise that links them with the minds of the Kyrosians. But an error makes Spock the telepathic captive of a madman, a paranoid wondering preacher who believes he has been chosen to purge the planet of sin. And when Spock’s Vulcan genius is linked to the preacher’s spell binding power, a holy war breaks out for control of Kyros. The only way Captain Kirk can save the planet, and the lives of his crew is by killing Spock.

Inhalt: 

Als Versuchskaninchen eines neuen Instruments für die Erforschung fremder Zivilisationen, werden einige Sternenflottenoffiziere so an die Bewohner des Planeten gebunden, dass ein Implantat ihnen Zugang zum Hirn eines ausgewählten ‚Wirtes‘ gewährt, so dass sie nicht nur die Sprache, sondern auch die Verhaltensweisen übernehmen können.

Von Anfang an ist man skeptisch. Wird Spock den mentalen Kontakt zu einem Wesen aushalten, das längst nicht so logisch und kontrolliert ist, wie ein Vulkanier. Schon bald gibt es mit anderen Mitgliedern des Außenteams Probleme aufgrund ihres Implantats und dann ist auch noch Spock verschwunden.

Als auch noch eine Nova und eine Welle tödlicher Strahlung auf die Enterprise zukommen, stellt man schnell fest, dass Spock das Schiff sabotiert hat. Ohne Warpantrieb kann das Schiff sich nicht in Sicherheit bringen, doch die Dilithiumkristalle, die dem Schiff Energie geben, sind von Spock gestohlen worden. Und dann erklärt dieser sich auch noch zum Messias des Planeten und ruft zum heiligen Krieg auf. Die Zeit für die Enterprise läuft ab und um zu sich in Sicherheit zu bringen, müssen sie Spock stoppen.

 

Charaktere: 

Spock ist hier verständlicherweise Out of Character dargestellt, das aber auch gut erklärt. Ebenso benehmen sich die anderen Crewmitglieder sich abweichend, wann immer sie an einen Planetenbewohner gebunden sind.

Einzig Kirk zeigt auch vorher schon ein Verhalten, dass nicht mit der Serie zu vereinbaren ist. Während man oft genug gehört hat, dass McCoy Spock als wandelnden Computer bezeichnet, hat Kirk das in der Serie nur ein einziges Mal getan, und da nur, weil er Spock zu einem emotionalen Ausbruch reizen musste.

Im Buch wird die Freundschaft von Kirk und Spock aber heruntergespielt und fast schon verneint. So macht Kirk sich nie Sorgen um Spocks Wohl und es wird auch gesagt, dass McCoy sein einziger Freund an Board sei, was so der Serie stark widerspricht. Zwar wird der Kontrast zwischen Spock als emotionaler Messias und dem echten, kühlen und logischen Spock benötigt, um die Ernsthaftigkeit der Lage deutlich zu machen, aber die beiden Autoren gehen hier etwas zu weit, indem sie eine Grundlage der Serie angreifen.

 

Fazit: 

Die Geschichte an sich ist interessant ausgeschrieben, wenn auch teilweise ein wenig zu detailliert, wann immer sich die Crewmitglieder als Planetenbewohner tarnen. Es scheint, dass die Autoren das Bedürfnis haben, aus Sicht der Enterprise primitiv wirkendes Leben so genau wie möglich zu beschreiben. Aber die größte Schwäche des Romans ist der Bruch mit der Serie, sowohl in den sozialen Beziehungen, als auch in einigen anderen Fakten, die einfach der Serie widersprechen.

Wenn man darüber hinweg sehen kann, ist der Roman allerdings eine spannende Abenteuergeschichte, die durchaus unterhalten kann.

[Kurzrezension] Stephen King u.a. – Der Revolvermann (Der dunkle Turm #1)

Der Dunkle Turm, Band 1: Der RevolvermannDiese Graphic Novel-Reihe wollte ich lesen, weil sie – oder zumindest die Romangrundlage – demnächst verfilmt wird. Nach Band 1 gebe ich diesen Plan aber auf. Natürlich war klar, dass Stephen King auch dann, wenn er gerade nicht Horror, sondern Fantasy schreibt, nicht gerade von Einhörnern und rosa Wölkchen berichten wird. Aber die Geschichte von Roland, dem Revolvermann, der von seinem Vater in geheimer Mission ausgesandt wird, um Informationen über den Erzfeind des Bundes zu sammeln, ist mir zu brutal, in Sprache wie in Wort.

Dabei sind die Zeichnungen wirklich hervorragend, das kann man nicht beklagen. Das Buch ist darüber hinaus gut strukturiert und bietet neben dem Graphic Novel selbst einiges an Zusatz. Meine Kritik daran ist daher rein subjektiv, denn ich bin kein Freund von großartig gewaltverherrlichenden Geschichten, und solch eine liegt hier vor. Darüber hinaus bin ich kein Freund der Welt, in der es einerseits Ölfördertürme gibt, andererseits aber nur Pferde zur Fortbewegung genutzt werden. Es gibt Magie, die offen praktiziert werden kann, wie es scheint, doch auch sie wird nicht für das Gute genutzt, ohne dass der Grund erklärt wird. Ich bevorzuge logisch aufgebaute Welten und mich reizt die Reihe einfach nicht, daher sind meine Sternabzüge nur Geschmacksfrage und ich möchte niemandem davon abraten, die Reihe für sich zu versuchen. Es ist nur nicht das, was ich gerne lese, aber hervorragend und hochqualitativ gemacht.

Charlie Holmberg – Magic bitter Magic sweet

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 28. Juni 2016
  • Verlag:  47North
  • ISBN: 978-1503935600
  • Ebook   306 Seiten
  • Sprache: Englisch

 

Klappentext: 

Maire is a baker with an extraordinary gift: she can infuse her treats with emotions and abilities, which are then passed on to those who eat them. She doesn’t know why she can do this and remembers nothing of who she is or where she came from.

When marauders raid her town, Maire is captured and sold to the eccentric Allemas, who enslaves her and demands that she produce sinister confections, including a witch’s gingerbread cottage, a living cookie boy, and size-altering cakes.

During her captivity, Maire is visited by Fyel, a ghostly being who is reluctant to reveal his connection to her. The more often they meet, the more her memories return, and she begins to piece together who and what she really is—as well as past mistakes that yield cosmic consequences.

Inhalt: 

Maire ist seit etwa vier Jahren in einer Kleinstadt und hat mittlerweile ihre eigene Konditorei, in der sie Leckereien verkauft, in die sie Gefühle und Eigenschaften einbackt. Ihre Kekse können Mensch und Tier kräftiger machen, ihr Lavendelkuchen kann dafür sorgen, dass man sich geliebt fühlt und selbst Intelligenz ist mit ihren Desserts kein Problem. Warum sie das kann, weiß sie ebenso wenig, wie was vor ihrer Zeit in der Siedlung war.

Doch kaum erhält sie die Hoffnung darauf, etwas über sich zu erfahren, kaum scheint jemand, eine Erscheinung, sie von früher zu kennen, wird ihre sonst so keine Welt zerstört. Vagabunden überfallen die Stadt, töten die meisten und nehmen die jungen Bewohner als Sklaven mit. So kommt Maire in die Gewalt eines Mannes, der sie ebenfalls zu kennen scheint und von ihren Talenten weiß. Der sie gesucht hat. Ihr neuer Besitzer ist aber nicht nur brutal, sondern auch noch wahnsinnig. Nur eines scheint er mit Bestimmtheit zu wissen: Er muss verhindern, dass Maire mehr über sich erfährt.

 

Charaktere: 

Man lernt die Charaktere eigentlich erst gegen Ende wirklich kennen, weil vorher all ihre Vergangenheiten noch durch Amnesie und Rätsel verborgen sind. Stück für Stück werden Teile enthüllt, die sich aber erst im letzten Kapitel zusammenfügen. Bis dahin erlebt man die Geschichte aus Maires Sicht und kann so keinen unvoreingenommenen Eindruck gewinnen. Dafür leidet man mit ihr mit, und erhält daneben Einblicke in ihre Seelenleben, ihre Suche nach Antworten, aber auch ihre Angst davor.

 

Fazit: 

Der Roman bot Spannung bis zur letzten Seite des regulären Teils, wobei er mir an vielen Stellen zu brutal war. Düsterer, als ich es von Holmberg bisher gewohnt bin. Gefallen haben mir hingegen die Andeutungen anderer Geschichten im Buch, wobei ich mir gewünscht hätte, dass die weiter ausgebaut worden, mehr in die Welt eingeordnet gewesen wären. Der Epilog war letztlich leider enttäuschend. Zwar ein abgeschlossenes und auch zu erwartendes Ende, aber zu plötzlich und zu wenig erklärt, so dass der Roman nicht völlig überzeugen konnte.

Kurzrezensionensammlung April 2017

Da sich gerade einige Bücher hier angesammelt haben, zu denen ich nicht genug zu sagen habe, dass sich eine große Rezension lohnt, aber auch nicht so wenig, dass ich sie gar nicht besprechen wollen würde, hier eine Sammlung der Kurzrezensionen der letzten Tage.

 

"Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!"„Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!“ von Axel Krohn und Sören Sieg

Gespräche im Alltag mitgehört. Dabei sind es nicht alle Gespräche auch wirklich wert, aufgeschrieben zu werden. Die Kapitel sind nicht schlüssig aufgeteilt und die Einleitungen sowohl unnötig, als auch uninteressant geschrieben, aber insgesamt ist das Buch nicht schlecht und eine nette Unterhaltung für zwischendurch.

 

Wir duschen am liebsten nackt: Die witzigsten WG-AnzeigenWir duschen am liebsten nackt von Joab Nist. 

Viele der Anzeigen wirken ausgedacht und hinten im Buch gibt der Autor auch zu, dass er Anzeigen gekürzt und damit auch teils aus dem Zusammenhang gerissen hat. Insgesamt lässt diese Sammlung WG-Bewohner eher als pervers, eklig, dauerbetrunken oder einfach nur dumm da stehen. Nur wenige Anzeigen sind tatsächlich auch humorvoll. Die Illustrationen allerdings sind gut und unterhaltsam gemacht.

 

Doktor spielen von Mark Leyner und Dr. Billy Goldberg

Hier gibt es detaillierte Anleitungen, wie man selbst Organe transplantiert, Blinddärme entfernt oder Geschlechtsumwandlungen durchführt. Darüber hinaus wird suggeriert, dass man mit ein paar medizinischen Fachbegriffen eine Frau verführen könnte – sofern man ein Mann ist, versteht sich. Alles, was auch nur ansatzweise medizinisch korrekt ist, ist stark auf die Gesäßregion fixiert, als wären die Herren Autoren noch nicht aus der analen Phase herausgewachsen. Und die ‚Abschlussprüfung‘ besteht aus Fragen, die vorher einerseits nicht beigebracht wurden, andererseits aber gleichzeitig nur intensives Schauen von Scrubs, House oder Grey’s Anatomy bedürfen. Sie bietet tatsächlich ein Minimum an medizinischem Wissen, sind aber vollkommen vom restlichen Inhalt des Buches abgekoppelt und auch dort mischen sich Fragen mit ‚Pipi-Kaka-Humor‘ hinein.

Frederik Jötten, Jens Lubbadeh – Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: November 2013
  • Verlag: Rowohlt Verlag
  • ISBN: 978-3-499-60152-1
  • Taschenbuch   256 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Frederik Jötten und Jens Lubbadeh kennen jeden Schmerz: im Rücken, im Knie, im Fuß. Sie gehen zum Arzt, wenn ein Muskel zuckt, probieren Zahnbleaching und tragen schon mal Operationsmasken, um die Grippesaison zu überstehen. Was dabei herauskommt? Lustige bis tragische Patientengeschichten auf der einen Seite – und gesundheitliche Aufklärung auf der anderen, denn die beiden konsultieren auch Experten. So erklärt ein Professor, warum es kein Hinweis auf Demenz sein muss, wenn man ständig seine Brille verlegt, oder ein Zahnarzt, wie man sich optimal vor Karies schützt.

Aufbau:

Jeweils einem Kolumnentext folgt ein fachlicher Beitrag, oft von einem medizinischen Spezialisten des in der Kolumne behandelten Themas. Dazu sind die Kolumnenbeiträge in thematisch passende Untergebiete eingeteilt, die mit einer Karikatur und einem vorgestellten Einführungstext beginnen.

 

Fazit: 

Während die Beiträge der Spezialisten beziehungsweise die fachlich erklärenden Texte interessant sind – wenn auch teils ein wenig mehr verraten, als einem lieb ist, zum Beispiel über den allseits bekannten Chlorgeruch -, so wirken die Kolumnen oft so überspitzt, dass es nicht mehr lustig ist. Die Autoren wirken teils wie nervige Memmen, die hinter jedem Schatten auf ihrem Gesicht eine Ursache für Osteoporose erkennen, teils arrogant und angeberisch. Humoristisch ist hier nichts, einiges aber auch nicht unter den Titel passend. So ist es zwar interessant, zu wissen, welche Inhaltsstoffe Schokolade hat und wie diese wirken, mit Ärzten und Apothekern hat dies aber gar nichts zu tun. Ein rein fachliches Buch ‚Was Sie schon immer über Ihren Körper wissen wollten‘ hätte sich zwar vielleicht schlechter verkauft, wäre aber letztendlich unterhaltsamer und und von mehr Mehrwert für den Leser gewesen.

 

Justin Halpern – Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum:  2. September 2013
  • Verlag: Manhattan Bücher
  • ISBN: 978-3442547128
  • Taschenbuch 224 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

 

Klappentext: 

Als Justin Halpern beschließt, seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen, gibt ihm sein Vater den Rat, einen Tag über diese Entscheidung nachzudenken. Und so lässt Justin seine Annäherungsversuche an das andere Geschlecht Revue passieren. Es ist eine Geschichte voller Missverständnisse und spektakulärer Niederlagen. Von ersten missglückten Flirtversuchen in der Grundschule über die verwirrende Zeit des Heranwachsens, die verzweifelten Versuche, endlich seine Unschuld zu verlieren, bis zu dem Tag, an dem er seiner großen Liebe begegnet – und sie durch seine Unbeholfenheit fast wieder verliert. Ein hinreißend komisches und absolut ehrliches Buch über das Leben und die Liebe, gespickt mit den aufmunternden Ratschlägen von Justins Vater Sam.

Inhalt: 

Justin Halpern, der dadurch bekannt wurde, die kernigen Sprüche seines Vaters zu sammeln, zu twittern und später ein Buch mit den entsprechenden Anekdoten zu veröffentlichen, das in einer Serie mit William Shatner adaptiert wurde, geht hier auf seine Erfahrungen – oder eher Mangel an ebenjenen – mit Frauen ein. Dabei ist auch hier ab und an sein Vater mit von der Partie, mit nach außen hin kratzbürstigen, irgendwie aber doch liebevollen Ratschlägen und seiner ganz eigenen Art.

Ob er nun als kleiner Junge Pornohefte von Obdachlosen klaut und sie im Garten vergräbt, oder aber seine Freundin mit ihm Schluss macht, in dem sie ohne ein Wort in einen anderen Staat umzieht und er das erst nach Wochen erfährt, sonderlich geschickt stellt Halpern sich nicht im Umgang mit Frauen an. Doch sein Vater bringt ihn immer wieder auf den mehr oder weniger rechten Weg zurück und ist, wenn auch manchmal widerwillig, der richtige Ratgeber.

 

Fazit: 

Die zweite humorvolle Biografie des Autors kann leider nicht aus dem Schatten von ‚Kein Scheiß‘, dem ersten Buch treten. Zwar sind manche Situationen absurd komisch, doch alles in allem bleibt ein Gefühl der Belanglosigkeit. Größtes Plus ist hier wieder Vater Sam, der einfach in seiner Art unglaublich sympathisch auf eine kantige, schroffe Art ist. Die restlichen Anekdoten sind zwar erfrischend ehrlich, aber nicht außergewöhnlich und, auch wenn sie nicht langweilig geschrieben wurden, einfach nicht spannend oder lustig genug, um das Buch besser zu bewerten.

 

Ethan Hawke – Regeln für einen Ritter

Regeln für einen Ritter

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 11. August 2016
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • ISBN: 978-3-462-04933-6
  • Hardcover  192 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Anleitung für ein aufrechtes Leben

Im Gewand eines mittelalterlichen Handbuchs für Ritter, versehen mit feinen Zeichnungen, erzählt der Autor und Schauspieler Ethan Hawke eine bezaubernde Geschichte, die uns erkennen lässt, worauf es wirklich ankommt im Leben.

Inhalt: 

Obwohl es im Klappentext angedeutet wird und durch den zusammenhängenden ‚Brief‘ eines in die Schlacht ziehenden Ritters an seine Kinder auch zunächst so anmutet, ist dies hier kein Roman, sondern eher eine Art Selbsthilferatgeber.

 

Aufbau:

Ein jedes Kapitel befasst sich mit einer Eigenschaft, die ein Ritter mit sich bringen sollte. Jedes hat eine Zeichnung und eine kurze Beschreibung am Anfang, sowie eine etwas längere, folgende Beschreibung, was erwartet wird. Darüber hinaus haben viele der Kapitel noch eine fiktive Anekdote des Ritters, die er mit der entsprechenden Eigenschaft verbindet. Zum Schluss folgt die einzige richtige Geschichte des Buches, eine Ballade in Versform.

 

Charaktere: 

Sir Thomas, ein Ritter in England, schreibt einen Brief an seine vier Kinder, da er fürchtet, am nächsten Tag in der Schlacht zu fallen. In diesem Brief will er ihnen alles mitgeben, was sie an Erziehung brauchen, um einmal ein großer Ritter oder eine edle Dame zu werden. Dabei erzählt er von seiner Lebenserfahrung und von den Lehren, die sein Großvater ihm beigebracht hat. Thomas als Charakter ist dabei wenig ausgearbeitet. Es ist anzunehmen, dass er alle aufgezählten Eigenschaften eines Ritters aufweist, darüber hinaus ist er ein liebender Vater. Aber all das erfährt man nur aus erster Hand und auch das wenige, was man erfährt, ist nicht unbedingt für die Lektionen, die er seinen Kindern mitgeben will, wichtig.

 

Fazit: 

Das Buch weist das selbe Problem aller Ratgeber auf. Es sagt einem, wie man sein soll, aber nicht, wie man den eigenen Charakter diesbezüglich ändern kann. Das Ziel wird aufgezeigt. Das war einem aber unterschwellig schon selbst bewusst, und den Weg muss man dennoch selbst finden. Darüber hinaus widersprechen sich manche Ziele. Zudem ergeben nicht alle Anekdoten einen Sinn, weder in sich, noch für die das Kapitel bestimmende Eigenschaft. Damit ist es für Kinder, für die es von der Sprache her wohl gemeint sein soll, nicht wirklich verständlich und greifbar.

Gegen Ende, mit der Ballade, wirkt das Buch zudem fast schon übergriffig in seinem erhobenen moralischen Zeigefinger, so dass ich es trotz der wunderschönen Zeichnungen, der historisch-liebevoll kreierten fiktiven Verpackung des Hauptinhaltes und der doch gut gemeinten Ratschläge leider nicht sonderlich empfehlen kann.

[Kurzrezension] Rainer Dresen, Anna Nina Schmid – Kein Alkohol für Fische unter 16

Bildergebnis für kein alkohol für fische unter 16Eine dieser vielen Sammlungen bizarrer Urteile, Klagen, Gesetze (und Gesetzesnamen). Die gibt es zwar mittlerweile wie Sand am Meer, aber tatsächlich haben sich die Autoren Mühe gegeben, keine aufzugreifen, die in anderen (oder zumindest den mir bisher bekannten) Sammlungen dieser Art auftauchen. Dennoch wirken viele Urteile und Klagen fast schon normal und alltäglich. Das Buch ist zwar nicht langweilig und hat zum Glück keine dieser betont albernen Einführungen zu den jeweiligen Beispielen, oder entsprechende Kommentare, aber wirklich fesseln oder stark zum Lachen bringen, konnte es mich auch nicht.

Ilona Schmidt – Flauschangriff

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: Oktober 2014
  • Verlag: Piper
  • ISBN: 978-3-492-30447-4
  • Taschenbuch  304 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Lady hatte keinen einfachen Start ins Hundeleben, doch bei Jennifer findet sie alles, wovon sie immer geträumt hat: eine Familie, eine Heimat und ein Leben ohne Gitterstäbe. Doch dann muss ihr Frauchen sie schweren Herzens abgeben, und Lady setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um wieder nach Hause zurückzukehren …

Inhalt: 

Lady ist ein Produkt von Zucht, die gegen jedes Gesetz verstößt und weil sie – spätestens nach einem Tritt ihres Züchters – mit deformiertem Kiefer kein Geld mehr wert ist, soll sie im Müllsack in der Tonne spätestens bei der Abholung elendig sterben. Zum Glück holt sie die angehende Tierärztin Jennifer dort raus und päppelt sie auf. Jennifer schließt die kleine Hündin ins Herz und nimmt sie mit zu sich nach hause. Doch dort lebt schon Katze Minnie, die nicht nur alles tut, um die Konkurrenz um Frauchens Liebe wieder loszuwerden, sondern auch noch das eine, einzige Tier darstellt, dass der Vermieter genehmigt. Also wird Jennifer vor die Wahl gestellt: Entweder kommt der Hund weg oder sie fliegt aus der Wohnung. Zum Glück bietet sich da Musiker Manni an, dessen Hund Plato Frauchen schon aus der Tierklinik kennt. Doch wie kommt es, dass ein Mann, der ruhige Musik mag und Menschenmengen hasst, Drummer in einer Hardrockband ist, auf die er nicht einmal Lust zu haben scheint? Manchmal wäre es eben doch besser, wenn nicht nur Hunde den Menschen, sondern umgekehrt auch Menschen die Hunde verstehen könnten.

 

Aufbau:

Viele, teils sehr kurze Kapitel, die sich problemlos auch zwischendurch lesen lassen. Die Sprache ist so leicht, dass das Buch schnell gelesen ist.

 

Charaktere: 

Geschrieben ist der Roman aus der Sicht von Lady, und wirkt damit oft sehr naiv. Nicht nur, dass Hunde menschliches Verhalten nicht vollends nachvollziehen können, als junge Hündin, die noch nichts von der Welt kennt, wirkt Lady oftmals einfach ziemlich dumm – wird deswegen aber auch von ihren tierischen Zeitgenossen aufgezogen.

Die Vermenschlichung eines Tiers wirkt dabei hier ein wenig albern. Oft weiß sie plötzlich Dinge oder Worte, ohne dass man ihr die an der Stelle schon beigebracht hätte, und dann wiederum stellt sie sich bei den einfachsten Dingen an, als hätte sie noch nie auch nur einen eigenen Gedanken gedacht.  So wird man mit ihr lange Zeit nicht warm, aber ihre Loyalität und ihr Mut ringen einem letztendlich doch etwas Respekt ab.

 

Fazit: 

Nicht gerade das beste Buch, das ich je gelesen habe, aber für zwischendurch war es ganz nett. Enttäuscht hat mich hierbei die Covergestaltung – denn das süße, weiße Fellknäuel existiert in der Geschichte nicht. Lady ist vielmehr ein blonder Cocker-Spaniel. Andererseits war es angenehm, mal einen behinderten Protagonisten zu haben, auch wenn es ’nur‘ eine Hündin ist und diese nur eine Schnauzenverformung hat. So lag das Buch letztlich im guten Mittelfeld der Unterhaltung,

 

[Kurzrezension] Ranga Yogeshwar – Ach so!

Ach so! Warum der Apfel vom Baum fällt und weitere Rätsel des... by Ranga YogeshwarAuch das zweite Werk kann mich nicht wieder in die kindliche Neugier versetzen, die ich  jedes Mal verspürte, wenn früher das Intro von Quarks&Co. lief. Die Themenauswahl ist hier spannender, die kurze Seitenzahl pro Frage oft besser genutzt und an Herrn Yogeshwar ist, traut man seinen Illustrationen, ein Künstler verloren gegangen. Aber dennoch saß ich oft am Ende eines Kapitels da und dachte: „Das kann doch jetzt nicht alles gewesen sein.“ Teilweise stellte ich meine weiterführenden Fragen Freunden, die sich etwas mit der jeweiligen Materie auskennen, teilweise blieben sie völlig unbeantwortet.

Was letztlich aber dafür gesorgt hat, dass ich das Buch nicht so gut bewerten kann, wie ich es eigentlich anfangs vorhatte, sind die letzten Kapitel, die eigentlich nicht in ein solches Werk passen. Statt ‚Ranga Yogeshwar erklärt uns die Welt‘ heißt es hier ‚Ranga Yogeshwar will vielleicht Denkanstöße setzen, drückt uns aber seine Meinung auf‘. Das darf er gerne machen, aber nicht in einem Buch, indem er uns die Rätsel des Alltags erklärt, weil manch ein Leser mit Sicherheit nicht intelligent genug ist, zu begreifen, dass hier in den letzten Kapiteln kein Wissen beschrieben wird, sondern nur eine Meinung. Nichts, das Anspruch auf Absolutismus erheben kann.