Immer mal wieder gibt es im Feuilleton kleine Anmerkungen, was denn ein gutes Buch ausmacht, oder Spitzen gegen Leser bestimmter Bücher, weil diese aufgrund von bestimmten Merkmalen als unwürdig und niveaulos angesehen werden. Oft wird kritisiert, dass man zu viel Wohlfühl-Lesen betreibt, also nur Bücher liest, die einem Spaß bereiten. Eine ähnliche Richtung sieht man auch beim Klassikercanon des deutschen Sprachraums, sowie bei bei Preisverleihungen. Literaten scheinen Bücher wie Medizin zu sehen: Sie müssen bitter schmecken, sonst wirken sie nicht. Dass es auch in der Buchwelt das Äquivalent des pinken, leckeren Antibiotikumsaftes geben könnte, kommt ihnen dabei nicht einmal in den Sinn.
Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Denn einerseits möchte ich ja auch, dass Bücher nicht nur amüsieren, nicht nur den Sprachgebrauch trainieren, sondern auch weiterbilden. Gleichzeitig aber liegen mir diese typischen hochgelobten Belletristikwerke, die vom literarischen Quartett und Co. empfohlen werden, überhaupt nicht. Im Gegenteil, schon bei dem Gedanken, so etwas lesen zu müssen, kriege ich panische Schweißausbrüche und fühle mich in die Schulzeit zurückversetzt, wo ich furchtbare und für mein Empfinden regelrecht dumme Werke (Werther!) lesen musste und mich nicht dagegen wehren konnte.
Also versuche ich nun einmal, in Worte zu fassen, was für mich ein gutes Buch ausmacht.
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