Montagsfrage #15

 

Guten Morgen, alle schon ausgeschlafen?

Nach 14 langen Tagen gibt es heute endlich wieder eine Montagsfrage des Buchfresserchens.

 

Montagsfrage: Das erste Quartal des Jahres ist fast vorüber, wie viel hast du schon gelesen und welche Bücher sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Naja, das zweite Quartal fing ja eigentlich schon am ersten April an, aber ich nehme mal an, dass wir vom Drittel sprechen. Dann habe ich in der Zeit 63 Bücher geschafft. Nein, keine Sorge, das ist auch für mich nicht normal. Aber ich hab jetzt seit 4 Monaten nichts zu tun, als ab und an eine Bewerbung zu schreiben, wenn es mal eine Stellenanzeige gibt, für die ich qualifiziert bin, und auf meine letzte Prüfung an der Uni zu warten – Freitag *bibber*. Deren Termin stand auch lange nicht fest, so dass ich durchgängig auf heißen Kohlen saß, aber gleichzeitig nichts zu tun hatte. Und damit ich nicht ganz in Depressionen versinke, weil ich nichts mit mir anzufangen weiß, habe ich eben viel gelesen. Sobald ich einen Job habe, wird das wohl (leider) auch weniger.

Im Gedächtnis geblieben sind mir oft die Bücher, die ich einfach nur furchtbar fand, da ich mich leichter an negative Gefühle erinnere und einige wirklich schlechte Bücher dieses Jahr dabei waren. Aber positiv im Gedächtnis geblieben sind mir diese hier:

Ein Buchladen zum VerliebenDer Maik-Tylor verträgt kein Bio - Neues aus dem Alltag einer FamilienpsychologinDie Insel der besonderen KinderFantastic Beasts and Where to Find Them: The Original Screenplay

 

Ich hatte noch ein paar andere Bücher mit 5 Sternen, aber die hier sind mir noch am Präsentesten. Und natürlich kann ich sie jedem empfehlen.

 

Wie viele Bücher habt ihr dieses Jahr schon gelesen und welche haben euch da am besten gefallen?

Fröhlichen Welttag des Buches

Eigentlich war das hier gar nicht geplant. Ich wollte den Welttag des Buches mit einer kurzen Grußbotschaft für meine Facebookleser begehen und sonst nur lesen, mache ich doch kein Gewinnspiel oder Ähnliches. Aber dann hat Karin von little words in ihrem Beitrag gefragt, was der Welttag des Buches uns bedeutet und als der Kommentar immer länger wurde, merkte ich, dass ich vielleicht doch darüber bloggen sollte.

 

Was bedeutet mir der Welttag des Buches?

Das ist schwer zu definieren. Anfangs war er für mich eine Möglichkeit, kostenlos an ein Buch heranzukommen und das gleiche Buch dann an viele Leute um Umkreis zu verteilen, als es noch Bücherpakete zu gewinnen und verteilen gab. Damals habe ich ‚Mein deutsches Dschungelbuch‘ von Kaminer bekommen, meine Mutter einen Thriller und mein Vater ‚Die Vermessung der Welt‘, das sogar er als Fachbuchleser und Romanverschmäher mochte. Leider ging mein Buch vergleichsweise schlecht ‚weg‘. Die Tafel wollte keine, dabei hatte ich gehofft, dadurch arbeits- und vielleicht obdachlosen Menschen eine kleine Freude machen zu können. Natürlich ist das naiv. Wer nichts hat, braucht erst einmal Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf. Aber vielleicht freuen sie sich dann auch, wenn sie ein Buch kriegen? Etwas, was ihnen die Zeit vertreiben kann? Etwas Ablenkung von ihren Sorgen? Die Tafel sah das wohl nicht so.

Einige Zeit später, so im Laufe eines Jahres, haben wir dann sowohl von Bookcrossing, als auch von offenen Bücherregalen erfahren und diesen Kanal genutzt, um hoffentlich Leuten eine Freude damit machen zu können. Ob das funktioniert hat? Ich weiß es nicht. Jedenfalls hat mich das ernüchtert, war doch der Sinn der Aktion, Menschen zu erreichen, die normalerweise kein Buch kaufen oder generell nicht lesen würden. Doch wie erreicht man diese Leute? Etwas, was ich bis heute noch nicht weiß.

Und jetzt bin ich Buchblogger. Das heißt, ich sollte mich eigentlich in die lange Reihe derjenigen einreihen, die heute Bücher verlosen. Und auch, wenn es bei mir finanziell recht mau aussieht, müsste da doch wenigstens ein Buch drin sein, oder? Doch auch hier sehe ich das gleiche Problem. Wen erreichen wir denn? Doch auch nur andere Buchblogger und Leseverrückte, die selbst wissen, wo sie günstig an Bücher kommen, oder die das Geld haben, sich die Bücher, die sie interessieren, auch selbst zu kaufen. Dass Blogger Lesefreude schenken, ist eine schöne Aktion, aber ich glaube nicht, dass sie wirklich da ankommt, wo wir wirklich gebraucht werden würden. Nicht falsch verstehen, ich finde es dennoch schön, dass es die Aktion gibt. Nur fühle ich mich, als würden wir dennoch versagen.

Damit kommen wir zum Hauptgrund meiner gemischten Gefühle. Der Welttag des Buches wird (mit Ausnahme der Briten, die ja immer alles anders machen müssen), auf der ganzen Welt an diesem einen Tag gefeiert. Und dennoch hört man wenig von ihm. Nicht außerhalb unserer Filterblase als Buchliebende. Er ist ähnlich bekannt wie der Welttoilettentag. (Nicht falsch verstehen, ich finde auch Toiletten durchaus wichtig und würde auch den Tag gern richtig feiern.) An manchen Orten gibt es Aktionen, Feiern, Lesungen, aber es ist längst noch nicht so weit wie beim Tag der Erde oder Water Day, für den es sogar Events in Spiele-Apps gibt. Ich würde mir einfach mehr wünschen. Ein weltweites Lesefestival an diesem Tag. Und wenn wir schon nicht die Lesefreude mit denen teilen können, die sie noch nicht kennen, dann doch wenigstens weltweit mit einander? Ich weiß, ich erwarte zu viel. Aber für mich fühlt es sich immer noch schal an. Als würden wir nur uns selbst feiern, ohne, dass es irgendwo richtig ankommt. Ohne, dass man wirklich dabei zusammenkommen würde. Ich bin froh, dass es den Tag und die Aktionen darum überhaupt gibt. Aber ich würde mir einfach mehr wünschen.

Doch vielleicht hängt es an uns? Vielleicht müssen wir tätig werden? Organisieren. Lesungen übers Internet, damit jeder dran teilnehmen kann. Zumindest virtuelle Parties in den sozialen Netzwerken. Vielleicht gibt es das sogar schon und sie sind nur nicht bekannt genug, dass ich sie bemerkt hätte? Leider kommen mir diese Gedanken erst heute, zu spät, um sich für dieses Jahr noch mit anderen zusammen zu setzen und zu brainstormen, was man machen könnte. Aber vielleicht im nächsten Jahr? Denn wenn wir etwas geändert haben wollen, wenn wir eine Botschaft verbreiten haben wollen, warum fangen wir dann nicht selbst damit an?

 

Und was bedeutet euch der Welttag des Buches?

Follow Friday 21. April 2017

ffbyfw_logo

 

FiktiveWelten fragt heute zum Eintritt ins Wochenende:

Was macht für dich ein gutes Buch deines Lieblingsgenres aus?

Die Antwort ist hier für mich einfach und auch genreübergreifend gültig: Humor. Mir ist völlig egal, was sich drumherum abspielt. Serien wie Sherlock und Doctor Who beweisen, dass trotz Mord oder untergehenden Planeten immer auch der Humor mitspielen oder sogar überwiegen kann.

Es ist mir relativ egal, ob das Galgenhumor ist, oder einfach humorvolle Lebensfreude. Ob der Humor im Vordergrund steht, oder nur ganz versteckt in leichtem Sarkasmus stattfindet. Wichtig ist nur, dass überhaupt etwas drin ist. Das Leben außerhalb der Buchseiten ist viel zu ernst, viel zu furchtbar, als dass ich meine Zeit mit nur noch finstereren Geschichten verbringen wollen würde.

 

Und was macht für euch ein gutes Buch aus?

Neuzugänge April 2017

Ostern ist vorbei und somit gab es einen kleinen, aber feinen Zuschuss zu meiner Buchsucht. Geplant war eh, dass ich nach Ostern jetzt, wo ich weit unter 250 Büchern auf dem SUB bin (war), einfach mal mein Wunschliste bei Rebuy abklapper. Und aus der Wunschliste wurde dann gleich noch ein Marathon durch sämtliche Leserpreise von Lovelybooks.

Nachdem ich dann alle Bücher wieder von der Liste geschmissen habe, die ich nur wollte, um sie meiner Familie ans Herz zu legen, oder sie mir zuzulegen, obwohl ich sie eigentlich schon kannte, blieben 15 Bücher übrig, die bei mir nun ein neues Zuhause finden.

 

Und das hier sind meine neuen Schätzchen. Und ich bin mal wieder über den 250 ungelesenen Büchern, die die Kaufgrenze bilden und darf jetzt erst einmal eine Weile nicht mehr zuschlagen. Aber ich bin glücklich.

Haruki Murakami – Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: August 2015
  • Verlag: btb Verlag
  • ISBN: 978-3-442-74900-3
  • Taschenbuch 318 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Der junge Tsukuru Tazaki ist Teil einer Clique von fünf Freunden. Nach der gemeinsamen Schulzeit geht er zum Studium nach Tokyo. Als er an einem Sommertag voller Vorfreude auf die Ferien nach Nagoya zurückkehrt, schneiden ihn seine Freunde plötzlich und brechen den Kontakt zu ihm ab. Erst viele Jahre später offenbart sich der inzwischen 36-Jährige seiner neuen Freundin Sara und stellt sich den Dämonen seiner Vergangenheit…

Inhalt: 

Schon immer hat Tsukuru sich für Bahnhöfe interessiert. In seinen Augen war es das Einzige, was ihn irgendwie ausmachte. Und so hat er sich schon immer gewundert, warum seine vier Freunde ihn mochten, war er doch farblos, charakterlos, leer. Dennoch bildeten die fünf eine perfekte Harmonie, bis sie ihn plötzlich verstießen. Er könne sich den Grund doch denken. Konnte er nicht.

Die plötzliche Ablehnung seiner Freunde stürzte ihn in ein tiefes Loch, dass er zwar bald wieder hinter sich gebracht hatte, aber eine Wunde zurückließ, die auch 16 Jahre später noch nicht verheilt war. Nachdem er das seiner neuen Freundin offenbart hat, stellt sie klar, dass sie nicht mit ihm schlafen würde, solange ihn diese alte Wunde noch verfolgt.

Halb genötigt, doch auch halb aus ernsthaftem, neu erwachtem Interesse, seine Vergangenheit aufzuklären, macht sich Tsukuru auf die Suche, seine alten Freunde aufzusuchen und alte Wunden aufzureißen, damit sie richtig ausheilen können.

 

Charaktere: 

Viele Charaktere werden beinahe schon liebevoll eingeführt, mit kleinen Besonderheiten, die sie interessant machen, ausgestattet, um dann doch nur Randfiguren zu bleiben. Selbst Freundin Sara und die alte Clique treten nur am Rande auf, erscheinen plastisch dargestellt und doch scheint etwas zu fehlen.

Tsukuru hingegen wird breit diskutiert, kritisiert alles an sich, was er finden kann, selbst. Man lernt seine Vorlieben und Besonderheiten kennen, leidet mit ihm und dennoch scheint er weniger detailliert aufgebaut als so manche Nebenfigur. Vielleicht, weil er sich selbst so sieht, weil er sich selbst als leer und farblos wahrnimmt und die guten Seiten oder liebenswerte Macken an sich gar nicht wahrzunehmen vermag. Diese erfährt man nur kurz von den anderen der Clique, aber nicht genug, um ein vollständiges Bild abzugeben.

So bleiben alle Charaktere noch irgendwie mysteriös. Nicht richtig vollständig, aber auch nicht lieblos erdacht.

 

Fazit: 

Obwohl viele ernsthafte Themen – Depression, Mord, Vergewaltigung – angesprochen werden, schreibt Murakami fast schon unbeschwert leicht. Eine Sprache, die einerseits fremd und ruhig erscheint, andererseits leichtfüßig durch die Geschichte trägt. Die Spannung und Neugier, die sich aufbaut, wirkt so nicht erdrückend, nicht drängend, der Roman selbst kippt aber auch nie in Richtung Langeweile.

Einzig das offene Ende, und, dass die Bedeutung, der Existenzgrund mancher Nebenfiguren nicht aufgeklärt wird, lässt die Geschichte nicht vollkommen rund erscheinen. Zu viel braucht noch Abschluss, als dass man fünf Sterne vergeben könnte.

 

Gemeinsam lesen #11

Guten Morgen. Nachdem gestern offenbar die Montagsfrage ausfiel und ich noch kein rezensionswürdiges Buch diese Woche beendet habe – beziehungsweise gar keines – begrüße ich euch erst heute in der neuen Woche, mit den dieswöchigen Gemeinsam Lesen der Schlunzenbücher.

 

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Gerade ist es Haruki Murakamis ‚Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki‘ auf Seite 71.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Er sei Jazzpianist, erzählte Midorigawa ihm.
 
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Murakami schreibt interessant, schnell lesbar, aber dennoch weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Bisher ist es so ruhig. Viele aufgewühlte Fragen, doch noch keine Bewegung zur Lösung hin. Aber ich hab ja noch nicht einmal das erste Drittel, also kommt das sicher noch.
 
4.  Planst du gemeinsam Lesen gerne vor oder beantwortest du die Fragen an dem Tag spontan?
Ich entscheide ganz spontan und verpenn es auch manchmal, weil die Schlunzenbücher selbst wohl ein Problem mit ihrem Bloglovin-Account haben, der die neuen Beiträge nicht mehr zu übernehmen scheint, und nicht immer meine verfolgten Blogs auch teilnehmen. So verpenne ich, dass dienstags ja Gemeinsam-Lesen-Tag ist.
Und was lest ihr gerade?

Was liest du? – Fragebogen von Lesestunden

Tobi von Lesestunden hat diesen doch sehr … intensiven Fragebogen erstellt und bittet um Antwort. Auch, wenn er mir ein wenig leid tut, weil er hinterher vermutlich dutzende neuer Bücher auf der Wunschliste haben wird (also nach der Aktion, nicht nach meinem Fragebogen allein), will ich ihn dennoch mit ein paar Buchideen quälen.

 

Und im Voraus möchte ich mich schon einmal für die Absätze entschuldigen. WordPress hat offenbar eine Angewohnheit, dass es zu viele Absätze (ebenso wie zu viele Links) nicht akzeptiert. Ich habe sie vier mal eingefügt, jeweils Leerzeilen samt Absatz zwischen den Fragen, und es will sie einfach nicht beibehalten. Nach jedem Speichern sind sie wieder raus, selbst, wenn ich im HTML den entsprechenden Code einfüge.

 

Was ist dein absolutes Lieblingsbuch? Okay: Welche fünf Bücher sind deine absoluten Lieblingsbücher?

    1. Tommy Krappweis – Mara und der Feuerbringer (der Übersicht halber einfach die ganze Trilogie)
    2. Terry Pratchett – Schweinsgalopp
    3. Terry Pratchett – Alles Sense
    4. Trudi Canavan – Die Gilde der schwarzen Magier (Trilogie)
    5. Marc-Uwe Kling – Die Känguru-Chroniken (Trilogie)Je nach Laune ändert sich die Reihenfolge etwas, aber in den Top 5 sind die hier immer.

 

 

Welche Neuerscheinungen erwartest du sehnsüchtigst?

Einerseits den vierten Band der Ghostsitter-Reihe von Tommy Krappweis, andererseits hat er eine zweite Mara und der Feuerbringer-Trilogie angekündigt. Auch auf die freue ich mich natürlich. Und dann wäre da noch der dritte Teil der Mythenmetz-Trilogie von Walter Moers, die jetzt seit Jahren angekündigt ist und immer wieder verschoben wurde.
Welche fünf Bücher sind schon am längsten auf deinem Stapel ungelesener Bücher?

 

Hier kopier ich einfach mal frech die Bilder aus der Top Ten Thursday-Ausgabe, in der neulich das Gleiche gefragt wurde. Es sind deshalb mehr als fünf, weil ich bei vielen das Jahr nicht mehr weiß, in dem sie zu mir kamen. Alle hier sind mindestens 7 Jahre auf meinem SUB:

Doctor Who: The Slitheen ExcursionDoctor Who: The Art of DestructionBildergebnis für doctor who wishing wellDoctor Who The Last Dodo

The Doctor Who Storybook 2008  Bildergebnis für star wars krieg der Sterne RomanBildergebnis für Kneifel die tödliche Ebene

 
Welche fünf Bücher von deinem Stapel ungelesener Bücher wirst du als nächstes lesen?

Ich habe keine Ahnung, das entscheide ich immer nach Bauchgefühl. Allerdings ist mir gerade – parallel zum Murakami, den ich gerade lese, nach einem humorvollem Nonfiction-Buch.

Welches Buch hat die schönste und bewegendste Liebesgeschichte?

Der Algorithmus der Liebe von Laurie Frankel.
Welche Fantasy Reihe ist dein Favorit?

Entweder Mara und der Feuerbringer (siehe oben) oder aber die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett.
Welches Buch von welchen Autoren/welcher Reihe sollte endlich geschrieben werden?

Wieder Walter Moers. Der Mann ist nicht mehr der Jüngste und ich hab doch etwas Angst, dass die Trilogie unvollendet bleibt.

Außerdem fände ich es toll, wenn JK Rowling selbst mal ein AU schreibt, in dem Snape etwas Glück abbekommt. Von den Eltern offenbar mies behandelt, von den meisten Schülern drangsaliert, beste Freundin verloren, weil er in einer peinlichen Situation überreagiert hat und weil sie die wenigen Freunde, die er finden konnte, nicht mochte, dann – mangels Alternativen – ein Todesser geworden und für sie, obwohl sie ihn nicht mehr leiden konnte, doch zur guten Seite (und seinen Erzfeinden) gewechselt. Und dennoch ein einsames Leben voller Schmerz und vom halben Fandom gehasst. Es wäre so schön, wenn sie ihm entweder im Leben nach dem Tod, nach seinem nun wirklich sinnlosen Ableben, wenigstens einen Hauch Glück zuschustert, oder aber ein Alternate Universe, ein Was wäre wenn schreibt, in dem einerseits sein depressiv wirkender Charakter weiter beleuchtet wird, und andererseits mal wer für ihn da ist.
Was ist das anspruchvollste Buch, dass du jemals gelesen hast?

Nathan der Weise?

Oder aber, wenn auch Nonfiction geht, Jean-Jacques Rousseaus Gesellschaftsvertrag.
Welches Buch fandst du am aller schrecklichsten?

Thomas Mann: Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Noch nie und nie wieder ein so langweiliges Buch gelesen. Mich haben schon viele Protagonisten zur Weißglut getrieben, aber der war bisher der schlimmste.
Welches Buch würdest du gerne einmal lesen, aber wagst dich noch nicht ran?

Goethes Faust. Ich hab es sogar schon im Regal.  Aber mit Werther war Goethe fast so schlimm wie Thomas Mann. Daher bin ich noch am Zögern.

Was ist das spannendste Buch, das du je gelesen hast?

Puh, gute Frage. Ich würde fast sagen Harry Potter 4. Mit dem Trimagischen Turnier. Wenn ich mich recht erinnere, stand ich dafür damals – ich schäme mich! – in der Mitternachtsschlange. Und ich glaube, ich hab es dann in der Nacht auch gleich durchgelesen, weil es mich so gefesselt hat.
Welches Buch hat dich am meisten aufgerührt?

Harry Potter 7. Ich heule bei Buch und Film immer noch jedes Mal.
Was ist das beste Sachbuch in deinem Schrank?

Sachbuch nur im Sinne von Nonfiction? Dann Sophie Seebergs drei Bände über die Erlebnisse als Familiengutachterin. Wenn damit aber wirklich rein objektiv geschriebene Werke gemeint sind, dann Star Trek – Wo bisher noch niemand gewesen ist. Ein Buch über das Trek-Verse von J. M. Dillard. Sehr schön gearbeitet mit Dutzenden Farbfotos guter Qualität.
Was ist dein schönstes Buch in deinem Schrank?

Fantastic Beasts and where to find them – The official screenplay.
Wunderschöner Umschlag. Leicht gummiert, goldene Verschnörkelungen. Einfach klasse. Und auch die Zeichnungen innen drin sind gut gemacht.
Was ist das älteste Buch, das du je gelesen hast?

Das weiß ich gar nicht genau. Alt im Sinne von Ausgabe oder Ersterscheinung? Letzteres wäre wohl Shakespeare. Da weiß ich aber nicht genau, welches seiner Stücke, die ich bisher gelesen habe, das Älteste ist. Beim ältesten Buch vom Erscheindatum der Edition her habe ich aber keine Ahnung. Ich habe viele Star Trek- und Raumpatrouille-Bände aus den 1960ern, ebenso wie ein altes Medizinlexikon von damals. Dann ein Handbuch alter Heldensagen, das auch bestimmt 50 Jahre alt ist, …
Welches Buch hat dich so richtig geärgert?

Zu viele. Salingers Fänger im Roggen, Goethes Werther, .. Sogar Emilia Galotti von Lessing. Das Stück mag ich eigentlich, aber ich bin so stinkwütend darüber, dass es da heißt, dass eine Frau sich nicht selbst umbringen darf. Ein Mann dürfte, aber eine Frau nicht? Die Stelle macht mich immer aggressiv.
Was ist dein liebster Klassiker?

Lessings Nathan der Weise, definitiv. Sollte jeder mal gelesen haben.
Was ist dein absoluter Favorit unter den Kinderbüchern?

Als die Tiere den Wald verließen und die Folgebände von Colin Dann.
Was ist der schönste Bildband in deinem Regal?

So etwas besitze ich nicht.
Welche Bücher sind ganz oben auf deiner Wunschliste?

Spock und ich von William Shatner und Band 2 und 3 der Lucius Adler-Reihe von Christian Humberg und Bernd Perplies. Und die Romanfassung von Star Trek 4 auf Englisch. (Und die Romanfassung von Star Trek 1 auf Englisch ebenso. Habe sie auf Deutsch, aber da ist die wichtigste Fußnote des Trek-Verse einfach ausgelassen worden.)
Wer ist dein absoluter Lieblingsautor?

Tommy Krappweis!
Welchen Autoren findest du am faszinierendsten?

Obwohl ich ihn nicht lese (weil er bisher mein Genre noch nicht bedient hat), wäre das Frank Schätzing. Viele Autoren recherchieren für ihre Werke, aber er geht da ja noch einmal einen Schritt weiter und macht zu seinen Recherchen Dokumentationen. Außerdem bleibt er wandelbar.

Welches Buch hat dein Denken am stärksten beeinflusst?

Nathan der Weise und Einfach göttlich von Terry Pratchett, weil beide zusammen mein Bild von Religion und religiösem Miteinander geprägt haben.
Wenn ein guter Freund/gute Freundin krank im Bett liegt, welches Buch empfiehlst du?

Das ist eine gute Frage. Gar keins. Nimm ein Hörbuch, lesen streng krank zu sehr an. Und wenn man krank ist, hat man eine gute Entschuldigung, richtigen Mist im Fernsehen zu schauen, ohne sich schämen zu müssen. Ich les nicht, wenn ich zu krank bin.
Zu welchen Buch greifst du, wenn du Liebeskummer hast und dich trösten willst?

Kommt bei mir nicht vor. Oder nur, weil ich mich in einen Buchcharakter verliebt habe und er stirbt. Das tun sie irgendwie fast immer. Hm. Aber dann würde ich zu den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling greifen. Wenn einen die nicht mehr zum Lachen bringen, ist alle Hoffnung verloren.
Welches Buch hatte das schönste Setting?

Elisabeth Kabateks ‚Ein Häusle in Cornwall‘. Schloss, raue Küsten, Strand und Meer. Quasi das Paradies.
Aus welchem Buch hast du am meisten für dich mitgenommen?

Ich muss mich wiederholen: Nathan der Weise.
Welches Buch konnte dich sprachlich am meisten begeistern?

Hier muss ich passen. Das weiß ich ehrlich nicht mehr, weil ich nicht so sehr auf Sprache achte, sondern, ob ich bei dem Buch etwas fühle. Generell ist der Gott der Sprache aber Shakespeare.
Welche Romanfigur konnte dich am meisten begeistern?

Professor Weissinger aus Mara und der Feuerbringer und Tod aus Pratchetts Romanen. Ich liebe Tod. Ich will Tod heiraten.
Was ist dein teuerstes Buch im Regal?

Keine Ahnung. Ich bin Student, ich kaufe Bücher fast nur gebraucht oder lasse sie mir schenken.
Welche Bücher hast du am öftesten erneut gelesen?

Schweinsgalopp (siehe oben) – 4 oder 5 mal.

Mara und der Feuerbringer – 3 mal

Nathan der Weise – 3 oder 4 mal.
Was war dein erstes Buch, das du je gelesen hast und an das du dich erinnern kannst?

Das müsste Bobo Siebenschläfer von Markus Osterwalder gewesen sein, schätze ich.
Du machst Urlaub in einem einsamen Haus am Meer. Welche Bücher nimmst du mit?

Meinen Kindle. Ist leichter und mehr drauf. Aktuell ein paar Klassiker (Austen, Melville, Tolstoi, … ) und Fanfiction.
Welche Bücher kannst du Schriftstellern empfehlen?

Keine. Das muss jeder für sich wissen. Nicht jeder lässt sich vom gleichen Genre inspirieren.
Welches Buch hast du als grausamsten oder erschreckendsten empfunden?

Harry Potter 7! Und vielleicht Hamlet, wobei das Ende schon wieder fast poetisch ist. Gut, nicht nur fast.
Welche Reihe an Büchern kaufst du alle ausnahmslos und sammelst du?

Alles von Tommy Krappweis mit Ausnahme des großen kleinen Pauls. Oder des kleinen großen Pauls? Jedenfalls der Reihe, die wirklich eher nur für Kinder ist.
Von welchem Autoren hast du am meisten Bücher im Schrank stehen?

Puh, ein Glück, dass das neulich auch beim Top Ten Thursday gefragt wurde. Da hatte ich dann gleich mal mein Statistikprogramm angemacht und geforscht.

  • Platz 1 mit 36 Büchern geht an Sir Terry Pratchett mit seiner Scheibenwelt, seinen Katzen und den Nomen. (Ja, mir fehlen noch ein paar Bände.)
  • Platz 2 mit 13 Bänden geht an Hans Kneifel (Raumpatrouille)
  • Platz 3 mit 11 Bänden geht an Cornelia Funke mit Tintenwelt, Reckless, wilden Hühnern, … und gleichzeitig auch an Eine Reihe betrüblicher Ereignisse von Lemony Snicket.
  • Platz 5 mit je 10 Büchern teilen sich J. K. Rowling (Harry Potter, Beedle, … ), Tommy Krappweis (Mara, Ghostsitter, … ) und Trudi Canavan (Sonea, Gilde schwarzer Magier, … ).
  • Platz 8 mit  8 Bänden gehen an Cecelia Ahern.
  • Platz 9 geht an William Shakespeare, der es bei mir auf 6 Bücher bringt.
  • Und auf Platz 10 sind bei mir mit 5 Büchern gleich eine ganze Masse Autoren, unter anderem Dora Heldt und Ursula Isbel.

Welches Buch sollte ich wirklich wirklich wirklich unbedingt lesen?

Nathan! Und Mara und der Feuerbringer. Bisher kenne ich nur eine einzige Person, die das nicht mochte. Ehrlich, lest es. Wenigstens Band 1, der ist in sich geschlossen.

[Kurzrezension] J. D. Salinger – The Catcher in the Rye

Bildergebnis für catcher in the rye penguinDieses Buch hat ungefähr 15 Jahre darauf gewartet, dass ich es lese. Und so ganz weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Es ist unglaublich belanglos für einen Klassiker. Geschrieben wie ein Gespräch, in amerikanischem Slang mit einigem an Flüchen, erzählt Holden Caulfield, wie er als 16 Jähriger von der Schule verwiesen wurde, frühzeitig, vor seinem letzten Tag, das Gelände verließ und ein paar Tage vor sich hin lebte. Heute würde man sagen, dass er schwer depressiv ist, aber er selbst benutzt das Wort viel zu inflationär. Leute schauen auf eine Bühne, auf der was gespielt wird? Es macht ihn depressiv und er hasst die ganze Welt. Jemand sagt etwas, was er nicht hören will? Es macht ihn depressiv.

Ein Zeitraum von etwa drei Tagen wird in kleinsten Details beschrieben, vieles davon unglaublich langweilig, aber mit jeder Menge Wiederholungen. Nicht nur, dass er etwa einmal pro Kapitel sagt, er könnte ja ein bestimmtes Mädchen anrufen, um es dann doch nicht zu tun, er erzählt einem auch ständig, dass er eigentlich dies und das machen möchte, aber nicht in der Stimmung dazu ist und man muss ja in der Stimmung sein.

Mit jedem neuen Kapitel fragt man sich, warum er sich so unglaublich wichtig nimmt. Er hasst andere Menschen, hält jeden anderen für entweder angeberisch, falsch oder dumm, und erzählt einem Dinge, die nicht im geringsten interessant sind, weil jeder mal den gleichen Mist durchgemacht hat.

Einzig zu Gute halten, kann man dem Roman, dass – so belanglos und langweilig die Handlung auch ist -, die Sprache ist leicht lesbar. Nicht unbedingt sympathisch, dank der vielen Flüche, aber lesbar.